Wie dicht können Züge hintereinander fahren? Wie sieht ein Zugslot in räumlicher und zeitlicher Dimension aus? Aus welchen Bestandteilen besteht eine solche Sperrzeit? Warum ist die Streckenkapazität bei Bahnstrecken stark eingeschränkt? Wie steht es mit der Leistungsfähigkeit von Strecken, auf denen Züge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren? Auf all diese Fragen findet man Antworten unter der Rubrik Sperrzeiten:
Stellwerke koordinieren mehrere Zugfahrten innerhalb eines bestimmten Stellbereiches. Die entsprechenden Zugfolgezeiten und Trassenlagen sind zwar fahrplantechnisch vorgegeben, sie erreichen aber schnell ihre physikalischen Grenzwerte. In der Theorie kann zu jeder Zugfahrt nämlich eine Sperrzeit drüber gestülpt werden. Eine solche Sperrzeit ist eindeutig und gilt immer nur für eine Zugfahrt. Sie hat eine gewisse Zeitlänge in Abhängigkeit des Ortes. Diese Sperrzeiten können über Zeit Weg Diagramme sichtbar gemacht werden.
Warum sind diese eigentlich so wichtig? Sie bestimmen, wie schnell Züge maximal zeitlich aufeinander folgen können. Wir Bahntechniker sprechen dabei von der Mindestzugfolgezeit.
Anhand der Sperrzeiten und der resultierenden Mindestzugfolgezeit kann ausgesagt werden, wie viele Züge einen Streckenquerschnitt passieren können. Sie sagt auch darüber aus, wie viele Menschen auf einer Strecke oder durch einen Verkehrsknoten befördert werden können. Von dieser hängt also die Leistungsfähigkeit des Systems bzw. des Streckenabschnitts ab.
Sperrzeiten gliedern sich in verschiedene unterschiedliche Bestandteile auf. Jedes dieser Bestandteile ist komplex genug, denn diese beschreiben nahezu alle Interaktionsschritte zwischen Stellwerk und Zugfahrt. In dieser Rubrik wird darauf intensiv eingegangen.