Auf welche Weisen kommt es zu Zwangsbremsungen durch die Technik? Wie kann eine tausendprozentig sichere Fahrzeugortung funktionieren, sodass es keine Kollisionen gibt? Was macht ein Achszähler im Detail bei einer Überfahrt durch einen Zug? Gibt es Parallelitäten zwischen einer klassischen Linienförmigen Zugsicherungstechnik und einiger Level von ETCS? Allen Fragen dieser Art stehen die Antworten unserer Rubrik „Zugsicherung“ gegenüber.
Sobald das Signal das Fahrkommandos an den Fahrer beziehungsweise an den Zug übermittelt, kann sich der Zug in Bewegung setzen. Jedoch ist eine Zugfahrt technisch abzusichern. Eine Absicherung wird erstens über die Belegungsinformationen der Gleisabschnitte hergestellt. Diese Informationen erhält die Anlage jedenfalls über die Gleisfreimeldeeinrichtungen wie Achszähler oder Gleiskreise. Zweitens wird die Zugfahrt über spezielle Zugüberwachungssysteme abgesichert. Diese überwachen inzwischen die Geschwindigkeiten und Bremskurven einer Zugfahrt. Wenn dagegen bestimmte Geschwindigkeiten oder Bremskurven überschritten werden, wird durch technische Unterstützung ein Bremsvorgang eingeleitet.
Solche Überwachungssysteme erfordern allerdings streckenseitig und fahrzeugseitig einen gewissen Technikaufwand, sowie eine erfolgreiche Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Strecke. Ein relativ einfaches Überwachungssystem sind demgemäß Fahrsperren. Während andere komplexere Arten der Zugsicherung wie die PZB 90, die LZB oder bestimmte ETCS Grade sich in ihrer technischen und prozesstechnischen Komplexität steigern. Dafür aber bieten sie weit mehr Möglichkeiten. Beispielsweise überwachen sie je nach System teilweise oder gänzlich kontinuierlich die Zugfahrt. Andererseits bieten sie verschiedene Betriebsprogramme, wenn man an die verschiedenen Betriebsmodi von ETCS denkt.