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In Restauration: Sperrzeitbestandteile

Heute veröffentlichen wir das Video Sperrzeitbestandteile aus unserer früheren Produktion, jedoch im neuen Stil restauriert. Hier erklären wir die Zusammensetzung der Sperrzeit bei einer Zugfahrt. Sie besteht aus mehreren Bestandteilen, die sich mehr oder weniger aus der Bahntechnik, der Fahrdynamik und der allgemeinen Physik des Verkehrs herleiten lassen. Da gibt es beispielsweise die Fahrstraßenbildezeit und die Fahrstraßenauflösezeit, die mit dem Stellwerk in Verbindung steht. Dann gibt es die Signalsichtzeit und Annäherungsfahrzeit, welche eine frühzeitige Reservierung im Sinne der Sicherheit und der Zuverlässigkeit stattfindet. Und zu guter Letzt gibt es die direkte Belegungszeit des Gleisabschnittes, die sich in die Fahrzeit im Abschnitt und die Räumfahrzeit weiter unterteilen lässt.

Alle technischen und physikalischen Hintergründe veranschaulichen wir mit hochauflösender Fahrerstandsperspektive, schematischen Gleisplänen, und einem aufschlussreichen Zeit Weg Diagramm. Die Sperrzeitbestandteile sind nämlich wichtig für das weitere Verständnis bahntechnischer Vorgänge sowie für Kapazitätsberechnungen.

Maximal möglicher Streckendurchsatz

Wie groß ist der maximal mögliche Streckendurchsatz unter bestimmten verschiedenen Annahmen wie Fahrtgeschwindigkeit oder Zuglänge? Inwiefern beeinflusst das vorherrschende Zugsicherungssystem die Sperrzeit? Welche Werte nimmt man bestenfalls beispielsweise für die Signalsichtzeit oder Annäherungsfahrzeit an? Und wie wirken ein Mischbetrieb auf die Leistungsfähigkeit einer Strecke ein? Alle Antworten dazu liefert unser Streckendurchsatzrechner:

Zu den Eingabedaten unseres Streckendurchsatzrechners zählen die Zugsicherungsart, die Stellwerksbauform, verschiedene Fahrgeschwindigkeiten, die Blocklänge, die Zuglänge und vieles mehr. Viele Eingabeparameter wählt der Anwender mittels Dropdownfelder aus. Das Thema Streckendurchsatz ist in der Realität recht kompliziert, sodass hinter den vielen Eingabedaten auch Annahmen zu Grunde liegen. Diese legen wir ebenso offen.

Dennoch, die Eingabe lohnt sich. Aus all den genannten Eingabedaten resultieren nämlich die sechs geläufigen Sperrzeitbestandteile der Bahntechnik, aber auch die maximal möglichen Streckendurchsätze. Letztere wird meist auch als Streckenleistungsfähigkeit verstanden.

Sperrzeit und ihre Bestandteile

Züge fahren in vordefinierten Räumen, und müssen ihren eigenen Raum zeitlich reservieren. Erst dann darf eine Zugfahrt stattfinden. Während der Reservierung und einer anschließenden Belegung kann kein weiterer Zug diesen Raum für sich beanspruchen. Wir Bahntechniker bezeichnen diesen reservierten und belegten Zeitblock als Sperrzeit. Diese Sperrzeiten bilden sich aus der Summe mehrerer Sperrzeitbestandteile, die das Wesen einer Zugfahrt zugleich anschaulich beschreiben.

Da wäre zum einen die technische Bearbeitungszeit diese reservierte Fahrstraße zu bilden. Zum anderen muss diese Fahrstraßenbildung noch vor dem Zeitpunkt erfolgen, bevor das Fahrpersonal das Signalbild des Blockes sehen kann, damit er immer so eine Art grüne Welle hat. Wir sprechen von der Signalsichtzeit und der anschließenden Annäherungsfahrzeit. Dann befährt der Zug den Block, wofür ebenso eine Zeitdauer vergeht. Wenn er den Block mit seiner Zugspitze räumt, löst sich die Fahrstraße gleich danach auf. Auch diese Zeiten sind separate Bestandteile, welche zusammengesetzt die Sperrzeit ergibt.